Was heißt eigentlich Namasté – und warum begrüßen wir uns im Yoga so?

Du kommst in die Yogastunde, um dich zu bewegen, durchzuatmen, zur Ruhe zu kommen.

Du setzt dich auf deine Matte, atmest ein und aus, richtest die Wirbelsäule auf – und dann nimmst du deine Hände vor dein Herz:

Die Handflächen berühren sich, die Daumen liegen sanft am Brustbein.
Du nutzt diese Geste, um bei dir einzuchecken – um die Verbindung zu dir selbst spürbar werden zu lassen.

Deine Yogapraxis beginnt.

… Am Ende der Stunde legst du erneut die Hände vor dein Herz, senkst die Nasenspitze zu den Fingerspitzen, ziehst die Mundwinkel leicht nach oben – und sagst: Namasté.

Ein kleines Wort. Eine stille Geste.

Doch was bedeutet Namasté eigentlich – und warum begegnet es uns im Yoga so häufig?

Mit dieser Frage beschäftige ich mich in diesem Blogartikel.
Ich lade dich ein, mit mir einzutauchen – in die Bedeutung, die Geschichte und die Wirkung dieser kleinen, aber kraftvollen Geste.

Was bedeutet „Namasté“?

Das Wort Namasté stammt aus dem sogenannten Sanskrit, einer alten indischen Sprache, in der auch viele ursprüngliche Yogatexte verfasst wurden. Es setzt sich aus zwei Teilen zusammen:

  • Namah = Verneigung, Ehrerbietung
  • Te = dir

Wörtlich übersetzt bedeutet Namasté also in etwa: „Ich verbeuge mich vor dir in Ehrerbietung.“

Doch diese wörtliche Bedeutung greift oft zu kurz. In der Yogapraxis wird Namasté vielmehr als ein Zeichen tiefer Verbundenheit verstanden – als Geste, in der wir das Licht, das Gute, das Wesentliche im anderen anerkennen.

So hat sich im westlichen Yoga auch die sinnbildliche Deutung eingebürgert:
„Das Licht in mir grüßt das Licht in dir.“

Ein Satz, der uns daran erinnert, dass wir alle mehr sind als das, was nach außen sichtbar ist – und dass in jeder Begegnung auch etwas Heiliges liegt. Die spirituelle Deutung weist darauf hin, dass wir in jedem Menschen etwas Wertvolles, Reines und Verbindendes erkennen – jenseits von Rollen, Geschichten oder äußeren Unterschieden.

Warum sagen wir „Namasté“ im Yoga?

In vielen Yogastunden wird Namasté am Anfang oder Ende gesprochen – nicht aus Gewohnheit, sondern aus Haltung.
Es ist eine Einladung, sich zu verbinden: mit sich selbst, mit der Gruppe, mit der Lehrerin oder dem Lehrer.
Ein Moment der Wertschätzung und Achtsamkeit, der über Worte hinausgeht.

Wir sagen Namasté, um uns zu erinnern:

Wir begegnen einander in Respekt.
Wir sehen uns – jenseits von Rollen, Bewertungen oder Erwartungen.
Wir würdigen die gemeinsame Praxis – und auch den Weg, den jede:r für sich geht.

Namasté ist kein religiöses Ritual, sondern eine bewusste Geste, die Raum schafft für Dankbarkeit, Demut und Mitgefühl.
…und es ist ein stiller Abschluss, der für mich jede gute Yoga-Stunde abrundet…

Hand aufs Herz

Manchmal braucht es nur eine kleine Geste, um uns daran zu erinnern, dass wir nicht allein sind – dass jede:r von uns auf dem eigenen Weg ist, und wir uns in gegenseitigem Respekt begegnen dürfen.

Namasté wird im besten Fall nicht nur gesprochen, sondern auch durch eine einfache, aber kraftvolle Körpergeste begleitet:

Die Hände werden vor dem Herzen zusammengeführt – in das sogenannte Anjali-Mudra.
Die Handflächen berühren sich, die Daumen liegen sanft am Brustbein.
Dann senken wir den Blick, manchmal auch leicht den Kopf – in einer Geste der Verbundenheit und Demut.

Diese Haltung bringt Herz und Geist in Einklang. Sie verbindet Innen und Außen.
Sie erinnert uns daran, dass Geben und Nehmen, Anspannung und Loslassen, Innen und Außen zusammengehören.
Sie macht sichtbar, was wir spüren: einen Moment der Stille, der Klarheit, der Präsenz.

Für mich ist diese kleine Bewegung mehr als nur eine Formalität. Sie fester Bestandteil jeder Yogapraxis – ob mit euch zusammen oder zu Hause alleine – sie ist ein Ritual im besten Sinne – ein bewusstes Innehalten, das mich und uns wieder mit dem Wesentlichen verbindet.

Eine Einladung zur bewussten Praxis

Wenn du das nächste Mal in eine Yogastunde gehst und am Ende deine Hände vor deinem Herzraum flächig miteinander verbindest – beobachte dich selbst ganz genau – von innen heraus.

Vielleicht spürst du:

  • wie sich dein Blick mehr nach innen richtet,
  • wie du innerlich still wirst,
  • wie du bei dir selbst ankommst,
  • wie du für einen kurzen Augenblick einfach nur bist – ohne Bewertung, ohne Ziel.

Und vielleicht findest du in dir etwas, für das du dankbar bist.
Etwas, das dir Kraft schenkt.
Etwas, das dich verbindet – mit dir selbst und der Welt um dich herum.

Fazit:

Namasté ist viel mehr als ein freundlicher Abschluss in der Yogastunde. Es ist eine Einladung, innezuhalten, sich selbst und anderen mit Respekt zu begegnen und die gemeinsame Praxis bewusst zu würdigen.

In einer Zeit, in der vieles schnelllebig und laut ist, erinnert uns diese kleine Geste daran, was uns wirklich verbindet: Achtsamkeit, Dankbarkeit und Mitgefühl.

Ich schreibe diesen Blog, um Gedanken zu teilen, die mich gerade bewegen. Wenn du Lust hast, tiefer einzutauchen, komm gern in einen meiner Yogakurse, besuche mich auf auf Instagram @yogamithelena oder schreib mir eine Mail.

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Namasté
Helena